Die Bergstadt am Fuße des Annapurna-Massivs verwandelt sich im Dezember in ein außergewöhnliches Reiseziel für verliebte Abenteurer. Klare Luft, strahlend blauer Himmel und schneebedeckte Gipfel, die sich perfekt im ruhigen Wasser des Phewa-Sees spiegeln – Pokhara bietet gerade jetzt eine magische Kulisse für ein verlängertes Wochenende zu zweit. Die nepalesische Trekking-Hauptstadt zeigt sich in der Trockenzeit von ihrer schönsten Seite und beweist eindrucksvoll, dass spektakuläre Naturerlebnisse nicht teuer sein müssen.
Warum Pokhara im Dezember perfekt ist
Der Dezember markiert den Höhepunkt der Hauptreisezeit in Nepal, und das aus gutem Grund. Die Monsunwolken haben sich längst verzogen, die Temperaturen bewegen sich tagsüber angenehm zwischen 15 und 20 Grad, und die Fernsicht auf die Achttausender ist legendär. Während Europa im Wintergrau versinkt, genießt ihr hier kristallklare Tage mit einer Sichtweite, die Fotografenherzen höherschlagen lässt. Die Morgenstunden schenken euch goldenes Licht auf den weißen Gipfeln, während die Abende mild genug bleiben, um Hand in Hand am Seeufer zu spazieren.
Was diesen Ort so besonders macht
Pokhara vereint auf entspannte Weise Naturspektakel und urbanes Leben. Die Stadt liegt auf etwa 800 Metern Höhe, während das Annapurna-Massiv nur 30 Kilometer entfernt über 8.000 Meter in den Himmel ragt – dieses dramatische Höhenprofil findet man nirgendwo sonst auf der Welt in dieser Kompaktheit. Der langgestreckte Phewa-See bildet das Herz der Stadt und reflektiert an windstillen Morgen die gesamte Himalaya-Kette wie ein riesiger natürlicher Spiegel.
Das Lakeside-Viertel am Seeufer versprüht eine entspannte Atmosphäre, die perfekt ist, um sich als Paar zu entspannen. Kleine Gartenrestaurants reihen sich aneinander, Kunsthandwerksläden präsentieren tibetische Schals und nepalesische Handarbeiten, und überall trefft ihr auf Reisende aus aller Welt, die ihre Trekking-Abenteuer austauschen.
Unvergessliche Erlebnisse für zwei
Der magische Sonnenaufgang am Sarangkot
Ein absolutes Muss ist der frühmorgendliche Ausflug zum Aussichtspunkt auf etwa 1.600 Metern Höhe. Ja, das bedeutet um halb fünf aufstehen, aber dieser Sonnenaufgang gehört zu den Momenten, die eure Beziehung mit einer gemeinsamen Erinnerung bereichern, über die ihr noch Jahre später sprecht. Ihr könnt entweder ein Taxi für etwa 10 bis 15 Euro hin und zurück nehmen oder die sportliche Variante wählen und in der Dunkelheit hinaufwandern – eine Stirnlampe ist dann allerdings Pflicht. Wenn die ersten Sonnenstrahlen die Gipfel von Dhaulagiri, Annapurna I und Machhapuchhre in Orange und Pink tauchen, während ihr euch gegenseitig wärmt, versteht ihr, warum Menschen von überall hierher pilgern.
Bootsfahrt auf dem Phewa-See
Mietet euch ein traditionelles Holzboot mit bunten Verzierungen für etwa 4 bis 6 Euro pro Stunde und paddelt gemeinsam über das spiegelglatte Wasser. Die Ruhe auf dem See, unterbrochen nur vom Plätschern der Paddel und gelegentlichen Vogelrufen, schafft intime Momente fernab vom Alltag. Steuert die kleine Insel mit dem zweistöckigen Tempel in der Seemitte an – der Aufstieg lohnt sich für den Rundumblick und die spirituelle Atmosphäre.
Wanderung zur Friedenspagode
Auf einem bewaldeten Hügel thront eine strahlend weiße buddhistische Stupa, die ihr entweder über einen steilen Waldweg oder per Boot und anschließendem Aufstieg erreicht. Die Wanderung dauert etwa eine Stunde und belohnt mit Panoramablicken über den See, die Stadt und natürlich die Berge. Der friedvolle Ort eignet sich hervorragend für meditative Momente zu zweit und kostet nichts außer etwas Schweiß.
Das versteckte Davis-Fall-Wasserfallsystem
Etwas außerhalb des Zentrums verschwindet ein Fluss spektakulär in einer unterirdischen Schlucht. Das geologische Phänomen ist faszinierend anzusehen, und der Eintritt liegt bei umgerechnet etwa einem Euro pro Person. In direkter Nähe findet ihr die Gupteshwor-Höhle, die ihr ebenfalls für wenig Geld erkunden könnt – ein kurzes, aber interessantes Abenteuer.

Kostengünstig unterwegs in Pokhara
Die Fortbewegung in der Stadt ist erfreulich unkompliziert und preiswert. Das gesamte Lakeside-Gebiet lässt sich bequem zu Fuß erkunden. Für längere Strecken stehen euch Taxis zur Verfügung, die innerhalb der Stadt selten mehr als 3 bis 5 Euro kosten – verhandelt den Preis vor der Fahrt oder besteht auf das Einschalten des Taxameters.
Noch günstiger sind die lokalen Busse und Mikrobusse, die für wenige Cent zwischen verschiedenen Stadtteilen pendeln. Sie sind abenteuerlich voll, aber absolut authentisch. Für Tagesausflüge in die Umgebung könnt ihr euch Fahrräder für etwa 3 bis 5 Euro pro Tag mieten – eine wunderbare Möglichkeit, die ländliche Umgebung in eurem eigenen Tempo zu erkunden.
Wo ihr euer Haupt zur Ruhe legt
Das Angebot an Unterkünften ist riesig und passt sich jedem Budget an. Für Paare gibt es charmante Gästehäuser mit Seeblick ab etwa 15 bis 25 Euro pro Nacht, oft inklusive eines einfachen Frühstücks. Achtet darauf, ein Zimmer im oberen Stockwerk zu wählen – die Aussicht vom Balkon auf die Berge beim morgendlichen Tee ist unbezahlbar.
Viele familiengeführte Unterkünfte liegen in ruhigeren Seitengassen, nur wenige Gehminuten vom See entfernt. Hier ist es nachts deutlich ruhiger als direkt an der Hauptpromenade, und die Gastfreundschaft ist herzlicher. In der Nebengasse parallel zur Seestraße findet ihr oft bessere Deals und authentischere Atmosphäre.
Kulinarische Entdeckungen für Sparfüchse
Die Essensszene in Pokhara ist ein Paradies für preisbewusste Genießer. Authentische nepalesische Küche bekommt ihr in den einfacheren lokalen Restaurants für 2 bis 4 Euro pro Hauptgericht. Das traditionelle Dal Bhat – ein Reisgericht mit Linsencurry, Gemüse und oft Fleisch – wird normalerweise mit kostenlosen Nachschlägen serviert und macht auch hungrige Wanderer satt.
Probiert unbedingt Momos, die nepalesischen Teigtaschen, die frisch gedämpft oder gebraten serviert werden. Eine großzügige Portion kostet etwa 1,50 bis 2,50 Euro und eignet sich perfekt als gemeinsames Mittagessen. In den Bäckereien entlang des Seeufers findet ihr frisches Gebäck, Kuchen und guten Kaffee zu europäischen Preisen – ein kleiner Luxus zwischendurch.
Für romantische Abendessen wählt eines der Gartenrestaurants mit Blick auf den See. Zwar kosten die Gerichte hier mit 5 bis 8 Euro etwas mehr, doch die Atmosphäre mit Kerzenlicht, traditioneller Musik und dem glitzernden Wasser rechtfertigt die Ausgabe für einen besonderen Abend zu zweit.
Praktische Hinweise für eure Dezember-Reise
Packt Schichten ein: Die Tage sind warm, aber sobald die Sonne untergeht, kühlt es auf etwa 5 bis 8 Grad ab. Eine leichte Daunenjacke und ein warmer Pullover gehören ins Gepäck. Für die Sarangkot-Tour am frühen Morgen benötigt ihr definitiv warme Kleidung.
Geldautomaten gibt es reichlich im Lakeside-Viertel, doch sie erheben oft Gebühren. Hebt größere Beträge auf einmal ab, um Kosten zu sparen. In vielen kleineren Geschäften und bei Straßenverkäufern ist Bargeld nach wie vor König.
Die Luftqualität kann an windstillen Tagen durch Staub und Emissionen beeinträchtigt sein. Eine leichte Atemmaske schadet nicht, besonders wenn ihr empfindlich seid. Das Wasser aus der Leitung solltet ihr nicht trinken – gefiltertes Trinkwasser zum Nachfüllen bieten viele Restaurants und Hotels kostenlos oder gegen geringe Gebühr an, um Plastikmüll zu vermeiden.
Ein Wochenende in Pokhara reicht gerade aus, um die Highlights zu erleben, doch viele Reisende bereuen später, nicht mehr Zeit eingeplant zu haben. Die Stadt hat eine verlangsamende Wirkung, die perfekt ist, um als Paar wieder zueinander zu finden, fernab von Alltagsstress und in einer der spektakulärsten Naturkulissen, die unser Planet zu bieten hat.
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