Google Maps zeichnet heimlich jeden Schritt auf: So schaltest du die Überwachung ab

Google Maps Timeline: So stoppt ihr die unerwünschten Benachrichtigungen

Google Maps ist längst mehr als nur ein simpler Navigationsdienst. Die App sammelt im Hintergrund eine beeindruckende Menge an Daten über unsere Bewegungen und informiert uns regelmäßig darüber. Viele Nutzer sind überrascht, wenn plötzlich Benachrichtigungen auftauchen, die detailliert auflisten, welche Orte sie im vergangenen Monat besucht haben oder wie viele Kilometer sie zurückgelegt haben. Diese Timeline-Funktion läuft häufig völlig unbemerkt im Hintergrund und erstellt automatisch persönliche Bewegungsprofile.

Was steckt hinter der Timeline-Funktion?

Die Zeitachse von Google Maps zeichnet kontinuierlich auf, wo sich euer Smartphone befindet, vorausgesetzt die entsprechenden Berechtigungen sind erteilt. Das System erstellt daraus ein detailliertes Tagebuch eurer Bewegungen: besuchte Restaurants, Geschäfte, Parks oder sogar die Route zum Arbeitsplatz. Google nutzt dabei eine Kombination aus GPS-Daten, WLAN-Netzwerken und Mobilfunkmasten, um eure Position präzise zu bestimmen.

Besonders interessant wird es bei den monatlichen Zusammenfassungen. Google Maps generiert automatisch Statistiken über eure Aktivitäten: Wie viele Kilometer seid ihr zu Fuß gegangen? Welche Verkehrsmittel habt ihr genutzt? Welche neuen Orte habt ihr entdeckt? Diese Informationen können durchaus faszinierend sein, vorausgesetzt man möchte sie überhaupt erhalten.

Warum erhalte ich plötzlich diese Benachrichtigungen?

In den meisten Fällen hat man dieser Funktion bereits bei der ersten Einrichtung von Google Maps zugestimmt, ohne es bewusst wahrzunehmen. Die Timeline-Benachrichtigungen werden aktiviert, sobald der Standortverlauf eingeschaltet ist. Das erklärt, warum viele Nutzer völlig unerwartet Push-Mitteilungen erhalten, die ihre Bewegungsmuster offenlegen.

Für manche ist das eine willkommene Erinnerung an schöne Ausflüge, für andere fühlt es sich wie eine unerwünschte Überwachung an. Die gute Nachricht ist, dass ihr diese Benachrichtigungen jederzeit anpassen oder komplett deaktivieren könnt.

So passt ihr die Timeline-Benachrichtigungen an

Ihr habt die volle Kontrolle darüber, welche Mitteilungen Google Maps euch schicken darf. Der Weg zu den entsprechenden Einstellungen ist zwar nicht sofort offensichtlich, aber mit wenigen Schritten erreicht ihr euer Ziel.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für Android und iOS

Öffnet zunächst die Google Maps App auf eurem Smartphone. Tippt auf die drei horizontalen Striche oder euer Profilbild, dort versteckt sich das Menü mit allen wichtigen Optionen. Wählt nun den Punkt „Meine Zeitachse“ aus der Liste. Tippt anschließend auf die drei Punkte oder das Zahnrad-Symbol, um zu „Einstellungen und Datenschutz“ zu gelangen.

Innerhalb dieser Einstellungen findet ihr verschiedene Optionen zur Timeline. Hier könnt ihr mit einem einfachen Schieberegler die Benachrichtigungen komplett deaktivieren. Alternativ habt ihr bei manchen Versionen auch die Möglichkeit, nur bestimmte Arten von Timeline-Benachrichtigungen zu blockieren, während andere aktiv bleiben.

Feinjustierung nach persönlichen Vorlieben

Google bietet mittlerweile verschiedene Kategorien von Timeline-Benachrichtigungen an. Ihr könnt beispielsweise die monatlichen Zusammenfassungen ausschalten, aber trotzdem Erinnerungen zu besonderen Orten erhalten. Diese Granularität ist besonders nützlich für Nutzer, die nicht komplett auf die Funktion verzichten möchten, aber die Häufigkeit der Mitteilungen reduzieren wollen.

Datenschutz und Timeline: wichtige Änderungen für 2025

Die Timeline-Funktion wirft unweigerlich Fragen zum Datenschutz auf. Historisch wurden die gesammelten Daten auf Google-Servern gespeichert, was bedeutete, dass Google theoretisch Zugriff auf ein vollständiges Bewegungsprofil hatte. Doch das ändert sich grundlegend.

Ab dem 18. Mai 2025 speichert Google die Standortdaten lokal auf eurem Gerät statt auf seinen Servern. Diese wichtige Änderung bedeutet, dass niemand außer euch Zugriff auf diese Daten hat, nicht einmal Google selbst kann sie an Behörden herausgeben, auch nicht auf Gerichtsbeschluss. Wer möchte, kann weiterhin eine verschlüsselte Backup-Kopie in der Cloud speichern, aber auch diese kann Google nicht entschlüsseln.

Eine weitere bedeutende Änderung betrifft die Aufbewahrungsdauer: Standortdaten standardmäßig nur drei Monate gespeichert werden ab Mai 2025, statt der bisherigen 18 Monate. Ihr könnt diese Einstellung aber anpassen und zwischen drei, 18 oder 36 Monaten wählen.

Nützliche Aspekte der Timeline-Funktion

Bevor ihr die Timeline-Funktion komplett abschaltet, lohnt sich ein Blick auf die praktischen Aspekte. Die Zeitachse kann tatsächlich hilfreich sein: Sie hilft beim Wiederfinden von Orten, die ihr besucht habt, deren Namen ihr aber vergessen habt. Sie kann als Nachweis dienen, wo ihr zu einem bestimmten Zeitpunkt wart, allerdings sollte man bedenken, dass GPS-Störungen oder fehlende Netzabdeckung zu Ungenauigkeiten führen können. Und sie ermöglicht es, vergangene Reisen noch einmal zu durchstöbern.

Eine clevere Kompromisslösung besteht darin, die Benachrichtigungen zu deaktivieren, die Timeline-Funktion selbst aber aktiv zu lassen. So sammelt die App weiterhin die Daten für euch, bombardiert euch aber nicht ständig mit Updates. Ihr könnt die Zeitachse dann manuell aufrufen, wann immer ihr sie braucht.

Wenn die Einstellungen nicht funktionieren

Gelegentlich berichten Nutzer, dass die Benachrichtigungen trotz Deaktivierung weiterhin erscheinen. In solchen Fällen hilft es meist, die Benachrichtigungseinstellungen des Betriebssystems zu überprüfen. Unter Android findet ihr diese unter Einstellungen, dann Apps, dann Google Maps und schließlich Benachrichtigungen. Auf dem iPhone navigiert ihr zu Einstellungen, dann Benachrichtigungen und schließlich Google Maps.

Dort könnt ihr die Benachrichtigungen für Google Maps auf Systemebene komplett blockieren oder einzelne Kategorien ausschließen. Diese Methode umgeht sozusagen die App-internen Einstellungen und gibt euch eine zusätzliche Kontrollschicht.

Die Timeline komplett löschen oder pausieren

Wer die gesammelten Daten loswerden möchte, kann die Timeline auch vollständig löschen. In den Timeline-Einstellungen findet ihr die Option, den gesamten Standortverlauf zu entfernen, wahlweise für einen bestimmten Zeitraum oder komplett. Diese Aktion ist endgültig und kann nicht rückgängig gemacht werden.

Eine weitere Option ist das Pausieren der Aufzeichnung. Der Standortverlauf lässt sich temporär deaktivieren, etwa während eines Urlaubs oder aus anderen Gründen. Die bereits gesammelten Daten bleiben dabei erhalten, es werden nur keine neuen mehr hinzugefügt. Diese Funktion erreicht ihr über euer Google-Konto unter „Daten & Datenschutz“ und dann „Standortverlauf“.

Die Timeline-Benachrichtigungen von Google Maps sind ein perfektes Beispiel dafür, wie moderne Apps uns mit Informationen versorgen, die wir nicht unbedingt angefordert haben. Mit den anstehenden Änderungen verbessert Google den Datenschutz erheblich, indem Standortdaten nur noch lokal gespeichert werden. Ob ihr die Benachrichtigungen komplett deaktiviert, nur reduziert oder sogar die gesamte Timeline abschaltet, die Entscheidung liegt bei euch. Wichtig ist nur, dass ihr wisst, wo sich diese Einstellungen verstecken und wie ihr sie nutzt.

Wie viele Monate speichert deine Google Maps Timeline aktuell?
Keine Ahnung dass es das gibt
3 Monate reichen völlig
18 Monate wie bisher
Ich habe alles gelöscht
Timeline komplett deaktiviert

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