Was Brigitte Bardot nach ihrem Rückzug aus Hollywood wirklich tat – und warum sie zur umstrittensten Französin wurde

Brigitte Bardot verstorben: Warum der Name der französischen Filmlegende heute trendet

Die Suchmaschinen verzeichnen am heutigen Tag einen beispiellosen Anstieg: Mehr als 50.000 Suchanfragen in nur vier Stunden, ein Zuwachs von 1000 Prozent beim Namen Brigitte Bardot. Die französische Filmlegende, Sexsymbol der 1960er Jahre und spätere Tierschutzaktivistin ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Ihre Stiftung, die Fondation Brigitte Bardot, bestätigte die Nachricht, die sich rasend schnell über französische und internationale Medien verbreitete und eine Welle der Anteilnahme auslöste.

Mit dem Tod von Bardot Brigitte – wie viele sie in den Suchmaschinen eingeben – endet ein Leben voller Widersprüche. Die Ikone des europäischen Kinos war Verführerin und Asketin zugleich, Freiheitssymbol der sexuellen Revolution und später umstrittene politische Figur. Ihr Einfluss reichte von der Leinwand über Saint-Tropez bis in den internationalen Tierschutz, doch ihre letzten Jahrzehnte waren geprägt von Kontroversen und menschenfeindlichen Äußerungen, die ihren Mythos überschatteten.

Brigitte Bardot Filmkarriere: Vom Ballettmädchen zum Weltstar

1934 in eine wohlhabende Pariser Industriellenfamilie geboren, schien ihr Weg vorgezeichnet durch Ballettausbildung und bürgerliches Leben. Doch die junge Brigitte hatte andere Pläne. Als Teenager wurde sie Fotomodell und eroberte die Titelseiten von „Elle“ mit ihrem natürlichen Charme. Erste Filmrollen ab 1952 blieben noch unauffällig, bis 1956 alles veränderte.

Der Film „Und ewig lockt das Weib“ von Roger Vadim, ihrem damaligen Ehemann, machte sie über Nacht zum internationalen Phänomen. Sie verkörperte eine junge Frau, die ihre Sexualität selbstbestimmt lebte, tanzte und sich keinem Mann unterwarf. Diese Rolle machte Bardot zum Symbol der sexuellen Revolution. Ihre Ausstrahlung war eine einzigartige Mischung aus Unschuld und Verführung, die Zeitgenossen als „halb Vamp, halb Lolita“ beschrieben.

In den folgenden zwei Jahrzehnten drehte sie rund 45 bis 50 Filme mit renommierten Regisseuren wie Jean-Luc Godard in „Die Verachtung“, Louis Malle und Henri-Georges Clouzot. Philosophin Simone de Beauvoir widmete ihr 1959 einen Essay und bezeichnete sie als „Lokomotive der Frauengeschichte“, eine Frau, die zeigte, dass weibliche Sexualität Macht bedeuten konnte statt Schande.

Saint-Tropez und Serge Gainsbourg: Die Brigitte Bardot Ära der 1960er Jahre

Bardot war weit mehr als nur Schauspielerin, sie verkörperte ein ganzes Lebensgefühl. Ihr Rückzugsort Saint-Tropez wurde durch sie zum Inbegriff französischen Chics und der Bohème-Kultur. Sie nahm Chansons auf, oft geschrieben von Serge Gainsbourg, mit dem sie auch eine Affäre führte. Titel wie „Harley Davidson“ und die Originalversion von „Je t’aime… moi non plus“ gehören heute zur Popkultur und prägten eine ganze Generation.

Ihr Privatleben war ebenso spektakulär: vier Ehen, darunter mit dem deutschen Industriellenerben Gunter Sachs, und zahlreiche öffentliche Affären machten sie zur Dauerfigur der Boulevardmedien. Der berühmte Schmollmund, die wallenden blonden Haare und der verführerische Blick prägten für Jahrzehnte das Bild der modernen, selbstbestimmten Frau in Europa und darüber hinaus.

Brigitte Bardot Tierschutz: Der radikale Rückzug aus Hollywood

Anfang der 1970er Jahre geschah das Unerwartete: Mit knapp 40 Jahren zog sich Bardot abrupt aus dem Filmgeschäft zurück. Sie weigerte sich, auf der Leinwand „alt zu werden“, und konnte den Druck des ständigen Rampenlichts nicht mehr ertragen. Sie verkaufte Teile ihres Besitzes und zog sich in ihre Villa „La Madrague“ in Saint-Tropez zurück, um ein komplett neues Leben zu beginnen.

1986 gründete sie die Fondation Brigitte Bardot, die sich international gegen Robbenjagd, Pelzhandel und Tierquälerei einsetzte. Ein Sea-Shepherd-Trimaran wurde nach ihr benannt. Die Frau, die einst Männer weltweit verzauberte, widmete ihre zweite Lebenshälfte dem Kampf gegen das Leiden von Tieren mit derselben Radikalität, mit der sie einst die Leinwand erobert hatte. Doch diese Phase brachte auch eine zunehmend kontroverse politische Radikalisierung mit sich.

Brigitte Bardot Kontroversen: Die dunkle Seite der Ikone

In den 1990er Jahren wurde Bardot zur Sympathisantin des rechtsextremen Front National. Sie heiratete 1992 einen engen Vertrauten von Parteigründer Jean-Marie Le Pen und fiel wiederholt durch menschenfeindliche Äußerungen über Migranten, Muslime und andere Gruppen auf. Mehrfach wurde sie wegen Volksverhetzung und Aufruf zu Rassenhass verurteilt. Sie bezeichnete sich selbst als „Menschenhasserin“, die nur bei Tieren und in der Natur Frieden finde. Diese Entwicklung überschattete den Mythos der freiheitsliebenden Ikone erheblich und machte sie zu einer polarisierenden Figur der französischen Gesellschaft.

Brigitte Bardot Vermächtnis: Eine komplexe Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts

Mit 91 Jahren ist die französische Ikone nun gestorben, und die Nachricht löst weltweit Diskussionen aus. War sie Befreierin oder Provokation? Heldin oder abschreckendes Beispiel? Die Antwort liegt in der Erkenntnis, dass Bardot beides war. Ihre Filme bleiben Meilensteine der Kinogeschichte, ihr Einfluss auf Mode und Kultur ist unbestritten, ihr Engagement für Tierschutz war wegweisend. Doch ihre politischen Positionen bleiben ein dunkler Fleck auf ihrem Erbe. Brigitte Bardot war eine komplexe, widersprüchliche Frau, die das 20. Jahrhundert mitgeprägt hat, und genau deshalb suchen heute Zehntausende nach ihrem Namen.

Was prägte Brigitte Bardots Vermächtnis am stärksten?
Ihre Filmkarriere als Sexsymbol
Ihr radikaler Tierschutz-Einsatz
Ihre umstrittenen politischen Äußerungen
Die Widersprüche ihrer Persönlichkeit

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