Während Europa im Dezember in Kälte und Dunkelheit versinkt, erwacht Siem Reap zu seiner schönsten Reisezeit. Die kambodschanische Stadt, weltberühmt als Tor zu den legendären Angkor-Tempeln, bietet sich gerade jetzt als perfektes Ziel für ein verlängertes Wochenende zu zweit an. Die Temperaturen pendeln sich angenehm zwischen 20 und 30 Grad ein, die Regenzeit ist vorüber, und die Luft ist klar genug, um die jahrhundertealten Tempelruinen in goldenem Licht erstrahlen zu sehen. Wer nach einem erschwinglichen, aber unvergesslichen Kurztrip sucht, der Kultur, Abenteuer und romantische Momente vereint, findet hier genau das richtige Reiseziel.
Warum Siem Reap im Dezember besonders reizvoll ist
Der Dezember markiert den Beginn der Trockenzeit in Kambodscha, was Siem Reap zu einem idealen Reiseziel macht. Die drückende Schwüle der Monsunmonate ist verschwunden, und die Vegetation zeigt sich in sattem Grün – ein Nachwirkung der Regenfälle. Die Wassergräben rund um die Tempelanlagen von Angkor sind gut gefüllt und spiegeln die majestätischen Bauwerke auf bezaubernde Weise wider. Zudem herrscht noch nicht die extreme Hitze, die ab März die Region erfasst, was ausgedehnte Erkundungstouren deutlich angenehmer macht.
Für Paare bietet die Stadt eine perfekte Mischung aus gemeinsamem Staunen vor architektonischen Meisterwerken, entspannten Momenten in beschaulichen Cafés und der Möglichkeit, in eine völlig andere Kultur einzutauchen – und das alles zu Preisen, die das Reisebudget schonen.
Die Tempel von Angkor: Herzstück jedes Besuchs
Natürlich führt kein Weg an den Tempeln von Angkor vorbei. Dieser weitläufige archäologische Park umfasst Hunderte von Tempelruinen aus dem Khmer-Reich und zählt zu den beeindruckendsten historischen Stätten weltweit. Der berühmteste unter ihnen, Angkor Wat, sollte idealerweise zum Sonnenaufgang besucht werden – ein Erlebnis, das man als Paar nicht verpassen sollte. Die ersten Sonnenstrahlen, die die fünf Türme des Tempels zum Leuchten bringen, während sich die Silhouette im vorgelagerten Wassergraben spiegelt, schaffen einen magischen Moment.
Doch die Anlage hat weitaus mehr zu bieten als nur das Hauptheiligtum. Ta Prohm, wo riesige Wurzeln uralter Bäume die Mauern umklammern, wirkt wie eine vergessene Stadt aus einem Abenteuerroman. Bayon mit seinen rätselhaften Gesichtertürmen strahlt eine ganz eigene, mystische Atmosphäre aus. Plant mindestens einen vollen Tag für die Tempelerkundung ein – besser noch zwei, wenn die Zeit es erlaubt.
Ein Tagespass für die Tempelanlage kostet etwa 35 Euro pro Person, ein Dreitagespass rund 60 Euro. Wer am Wochenende anreist, sollte den Dreitagespass in Erwägung ziehen, da er innerhalb einer Woche flexibel genutzt werden kann.
Fortbewegung vor Ort: Flexibel und preiswert
Die Fortbewegung in Siem Reap gestaltet sich unkompliziert und kostengünstig. Die typischen Tuk-Tuks sind überall verfügbar und bieten eine authentische Art, sich fortzubewegen. Für einen ganzen Tag Tempeltour könnt ihr mit etwa 15 bis 20 Euro rechnen – ein fairer Preis, bei dem ihr einen Fahrer habt, der euch von Tempel zu Tempel bringt und geduldig wartet.
Wer mehr Unabhängigkeit wünscht, kann sich ein Fahrrad mieten. Viele Unterkünfte verleihen diese für 1 bis 2 Euro pro Tag. Die Straßen zu den nähergelegenen Tempeln sind gut befahrbar, und die angenehmen Dezembertemperaturen machen das Radfahren zum Vergnügen. Für weiter entfernte Tempel oder bei weniger Zeit empfiehlt sich allerdings ein motorisiertes Gefährt.
Eine zunehmend beliebte Option sind E-Bikes, die für etwa 8 bis 12 Euro täglich gemietet werden können. Sie bieten die perfekte Balance zwischen körperlicher Aktivität und Komfort, besonders wenn die Mittagssonne doch stärker wird als erwartet.
Unterkunft: Komfortabel ohne Vermögen auszugeben
Siem Reap überrascht mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis bei Unterkünften. Selbst mit kleinem Budget findet ihr saubere, charmante Gästehäuser mit Pool für 20 bis 30 Euro pro Nacht. Diese familiär geführten Häuser liegen oft in ruhigen Seitenstraßen und bieten genau die entspannte Atmosphäre, die man nach einem Tag voller Tempelbesichtigungen schätzt.

Wer sich etwas mehr Komfort gönnen möchte, findet stilvolle Boutique-Hotels mit allem Komfort für 40 bis 60 Euro pro Nacht. Viele dieser Unterkünfte befinden sich in fußläufiger Entfernung zum Nachtmarkt und der Pub Street, dem lebendigen Zentrum der Stadt.
Ein Tipp für Paare: Achtet auf Unterkünfte mit schönen Außenbereichen oder Dachterrassen. Nach einem Tag in der Hitze ist es herrlich, bei einem kühlen Getränk den Abend ausklingen zu lassen.
Kulinarische Entdeckungen für jeden Geldbeutel
Die kambodschanische Küche verdient mindestens genauso viel Aufmerksamkeit wie die Tempel. An den zahlreichen Straßenständen könnt ihr für weniger als 2 Euro authentische Gerichte wie Amok (ein cremiges Curry), gebratene Nudeln oder frische Frühlingsrollen probieren. Die lokalen Märkte, besonders der Old Market, bieten eine riesige Auswahl an frischem Obst, das ihr für wenige Cent kaufen könnt.
Für ein romantisches Abendessen zu zweit findet ihr entlang des Flusses und in den Seitenstraßen rund um die Pub Street zahlreiche Restaurants mit Khmer-Küche, wo ein mehrgängiges Menü mit Getränken etwa 15 bis 25 Euro für zwei Personen kostet. Die Atmosphäre ist oft stimmungsvoll, mit Kerzenlicht und traditioneller Dekoration.
Ein besonderes Erlebnis sind die kleinen Lokale, die traditionelle Kochkurse anbieten. Für etwa 15 bis 20 Euro pro Person lernt ihr gemeinsam, klassische kambodschanische Gerichte zuzubereiten – eine unterhaltsame Aktivität, die euch kulinarische Fähigkeiten mit nach Hause bringt.
Jenseits der Tempel: Weitere Aktivitäten
Siem Reap bietet mehr als nur antike Ruinen. Das Tonle Sap, Südostasiens größter Süßwassersee, liegt nur wenige Kilometer entfernt. Die schwimmenden Dörfer dort vermitteln einen faszinierenden Einblick in eine völlig andere Lebensweise. Eine halbtägige Tour kostet etwa 10 bis 15 Euro pro Person und lohnt sich für alle, die das authentische Kambodscha erleben möchten.
Im Dezember sind die Sonnenuntergänge über dem See besonders spektakulär. Das warme Licht taucht die Wasserlandschaft in goldene und rote Töne – ein romantischer Moment, den ihr als Paar genießen könnt.
Wer eine Pause von Tempeln und Kultur braucht, findet in der Stadt selbst verschiedene Wellness-Angebote. Traditionelle Khmer-Massagen gibt es bereits ab 5 bis 8 Euro pro Stunde – perfekt, um müde Beine nach stundenlangem Erkunden zu entspannen.
Praktische Hinweise für euer Wochenende
Plant eure Tage klug: Beginnt früh, um die kühleren Morgenstunden zu nutzen und die Sonnenaufgänge zu erleben. Die Mittagszeit eignet sich perfekt für eine Rückkehr zur Unterkunft, um am Pool zu entspannen oder ein kurzes Nickerchen zu halten, bevor ihr am späten Nachmittag erneut aufbrecht.
Kleidet euch respektvoll: In den Tempeln sind Schultern und Knie bedeckt zu halten. Leichte, luftige Kleidung aus natürlichen Materialien ist ideal für das Klima im Dezember.
Bargeld ist König: Während größere Hotels und Restaurants Kreditkarten akzeptieren, läuft vieles in Siem Reap noch über Bargeld. US-Dollar werden überall akzeptiert, kleinere Beträge werden oft in der lokalen Währung Riel herausgegeben. Geldautomaten sind zahlreich vorhanden.
Die Stadt ist sicher und die Menschen sind außerordentlich freundlich. Ein Lächeln und ein paar Brocken Khmer werden mit Herzlichkeit belohnt. „Orkun“ (Danke) und „Soksabai“ (Hallo) öffnen viele Türen.
Siem Reap im Dezember vereint alles, was ein gelungenes Paar-Wochenende ausmacht: kulturelle Höhepunkte, die sprachlos machen, authentische Begegnungen, kulinarische Entdeckungen und jede Menge Gelegenheiten für gemeinsame Erinnerungen – ohne dass das Budget gesprengt wird. Mit etwa 50 bis 80 Euro pro Person und Tag kommt ihr komfortabel durch, inklusive Unterkunft, Verpflegung und Aktivitäten. Die Mischung aus jahrtausendealter Geschichte und dem pulsierenden Leben einer modernen Stadt macht jeden Moment besonders.
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