Nur 80 Kilometer nördlich von Bangkok erhebt sich aus den Reisfeldern Zentralthailands eine der faszinierendsten historischen Stätten Südostasiens. Ayutthaya, die ehemalige Hauptstadt des siamesischen Königreichs, verzaubert im Dezember mit perfektem Reisewetter und bietet Familien ein unvergessliches Wochenende voller Entdeckungen, ohne dass dabei das Reisebudget gesprengt werden muss. Die antiken Tempelruinen, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, erzählen Geschichten aus über 400 Jahren glorreicher Geschichte, während das entspannte Tempo der Stadt ideal für Reisende mit Kindern ist.
Warum Ayutthaya im Dezember perfekt für Familien ist
Der Dezember markiert den Beginn der kühlsten und angenehmsten Phase in Thailand. Mit Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius und kaum Niederschlag lässt sich die historische Stadt problemlos zu Fuß oder per Fahrrad erkunden. Die Trockenzeit sorgt dafür, dass die Wege zwischen den Tempeln gut begehbar sind und die Kinder beim Herumklettern auf den alten Steinen nicht im Schlamm versinken. Besonders reizvoll: Die Vegetation ist nach der Regenzeit noch saftig grün, was der gesamten Anlage eine märchenhafte Atmosphäre verleiht.
Im Gegensatz zu den überfüllten Stränden Südthailands bleibt Ayutthaya auch in der Hochsaison überschaubar besucht. Familien finden hier genügend Raum zum Entspannen und können die Sehenswürdigkeiten ohne Gedränge genießen. Die kompakte Größe der historischen Insel macht es möglich, die wichtigsten Highlights an einem einzigen Wochenende zu erleben, ohne dass bei den Kleinen Ermüdungserscheinungen auftreten.
Die magische Welt der Tempelruinen entdecken
Das Herz Ayutthayas bildet der historische Park auf der Flussinsel, wo sich über 400 Tempelruinen zwischen Wasserläufen und Grünflächen verteilen. Für Kinder verwandelt sich dieser Ort in einen riesigen Abenteuerspielplatz, wo Geschichte lebendig wird. Die ikonischen prangs – jene charakteristischen Türme im Khmer-Stil – ragen wie aus einem Märchenbuch in den Himmel, während Buddha-Statuen in allen Größen zwischen den Ruinen thronen.
Besonders eindrucksvoll zeigt sich der berühmte Buddhakopf, der von Baumwurzeln umschlungen wird – ein Fotomotiv, das auch Kinder fasziniert und ihnen die Kraft der Natur eindrucksvoll vor Augen führt. Die Anlage lädt zum Versteckspielen zwischen jahrhundertealten Mauern ein, wobei Eltern stets ein wachsames Auge behalten sollten, da nicht alle Bereiche gesichert sind.
Ein Highlight für die ganze Familie ist die Erkundung der verschiedenen architektonischen Stile, die von birmanischen Einflüssen bis zu klassisch-thailändischen Elementen reichen. Viele der Tempel sind kostenlos zugänglich, während der Eintritt zu den Hauptattraktionen zusammen etwa 8 bis 12 Euro pro Erwachsenen kostet. Kinder unter bestimmter Größe haben oft freien Eintritt.
Fortbewegung leicht gemacht
Die Anreise von Bangkok gestaltet sich denkbar einfach und kostengünstig. Der Minivan vom Victory Monument oder von der Khao San Road kostet etwa 2 bis 3 Euro pro Person und dauert rund eineinhalb Stunden. Alternativ bietet sich die Zugverbindung an, die zwar etwas länger braucht, dafür aber bereits Teil des Abenteuers ist. Für umgerechnet 0,50 bis 1,50 Euro gleitet man durch die thailändische Landschaft – ein Erlebnis, das besonders Kinder begeistert.
Vor Ort empfiehlt sich die Fortbewegung per Fahrrad als beste Option für Familien. Zahlreiche Verleiher rund um den historischen Park bieten Räder für etwa 1,50 bis 2,50 Euro pro Tag an, Kindersitze oder kleinere Räder sind ebenfalls verfügbar. Die flachen Wege und die überschaubare Größe der Insel machen das Radeln selbst mit jüngeren Kindern problemlos möglich. Wer es bequemer mag, mietet ein Tuk-Tuk für einige Stunden – bei geschicktem Verhandeln lässt sich ein Preis von etwa 15 bis 20 Euro für einen halben Tag aushandeln.
Familienfreundliche Unterkünfte ohne Luxuspreise
Ayutthaya bietet eine breite Palette an budgetfreundlichen Unterkünften, die perfekt für Familien geeignet sind. Gästehäuser entlang der Flüsse bieten oft Familienzimmer mit mehreren Betten für 15 bis 25 Euro pro Nacht. Viele dieser Unterkünfte verfügen über kleine Gärten oder Terrassen, wo sich Kinder austoben können, während die Eltern den Sonnenuntergang über den Reisfeldern genießen.

Besonders praktisch sind Unterkünfte in der Nähe des Nachtmarkts, wo abends das lokale Leben pulsiert und günstige Essensoptionen in Hülle und Fülle vorhanden sind. Die meisten Gastgeber sind äußerst kinderfreundlich und helfen gerne bei der Organisation von Fahrrädern oder geben Tipps zu weniger bekannten Tempeln abseits der Hauptrouten.
Kulinarische Entdeckungen für kleine Budgets
Die Straßenküche Ayutthayas ist nicht nur erschwinglich, sondern auch ein Erlebnis für alle Sinne. Am Abend verwandeln sich die Straßen rund um den Nachtmarkt in ein Schlaraffenland, wo gegrillte Spieße, gebratener Reis und süße Pfannkuchen für jeweils 1 bis 2 Euro den Magen füllen. Kinder lieben die frisch zubereiteten Frühlingsrollen und die süßen Roti mit Banane und Schokolade, die vor ihren Augen zubereitet werden.
Eine lokale Spezialität, die man probieren sollte, sind die riesigen Süßwassergarnelen aus dem Fluss – deutlich günstiger als an der Küste und frischer geht es kaum. Einfache Restaurants am Wasser servieren komplette Mahlzeiten für die ganze Familie für unter 15 Euro. Hygienisch einwandfreie Garküchen erkennt man an langen Schlangen von Einheimischen – ein untrügliches Zeichen für Qualität und Frische.
Für das Frühstück empfiehlt sich ein Besuch auf einem der lokalen Märkte, wo tropische Früchte, frisch gepresste Säfte und dampfende Nudelsuppen zu Spottpreisen angeboten werden. Ein reichhaltiges Frühstück für vier Personen kostet selten mehr als 8 Euro.
Wasserwege und alternative Perspektiven
Ayutthaya liegt am Zusammenfluss dreier Flüsse, was der Stadt ihren besonderen Charakter verleiht. Eine Bootsfahrt rund um die historische Insel bietet eine völlig andere Perspektive auf die Tempelruinen und kostet bei lokalen Bootsführern etwa 10 bis 15 Euro für eine Stunde. Kinder sind fasziniert von den schwimmenden Häusern, den Waraneidechsen am Ufer und den bunten Tempeln, die sich im Wasser spiegeln.
Besonders in den Morgenstunden, wenn die Sonne goldenes Licht über die Wasseroberfläche wirft und die Temperaturen noch angenehm sind, entfaltet sich die Magie dieses Ortes vollständig. Fischer werfen ihre Netze aus, Mönche sammeln Almosen entlang der Uferwege, und das moderne Thailand scheint für einen Moment weit entfernt.
Praktische Tipps für einen gelungenen Familienausflug
Packt ausreichend Sonnenschutz ein, denn zwischen den Ruinen gibt es kaum Schatten. Leichte, lange Kleidung schützt nicht nur vor der Sonne, sondern ist auch respektvoll gegenüber der religiösen Bedeutung der Stätten. In vielen Tempeln müssen die Schuhe ausgezogen werden – Sandalen oder Slip-Ons erleichtern dies erheblich.
Trinkwasser ist überall günstig erhältlich, große Flaschen kosten umgerechnet etwa 0,30 Euro. Plant Pausen ein und lasst die Kinder das Tempo bestimmen. Ein Picknick unter schattigen Bäumen zwischen den Tempeln macht oft mehr Spaß als ein durchgetaktetes Besichtigungsprogramm.
Bargeld ist unverzichtbar, da viele kleine Händler und Vermieter keine Karten akzeptieren. Geldautomaten finden sich aber überall in der Stadt. Mit einem Tagesbudget von etwa 50 bis 70 Euro kann eine vierköpfige Familie bequem Eintritt, Essen, Transport und kleine Souvenirs finanzieren.
Der Dezember beschert Ayutthaya nicht nur ideales Wetter, sondern auch eine besondere Atmosphäre, wenn die Stadt ihre Tempel illuminiert und das Jahr mit traditionellen Festen ausklingt. Die Kombination aus kultureller Tiefe, kinderfreundlicher Infrastruktur und erschwinglichen Preisen macht dieses Wochenendabenteuer zu einer Reise, die der ganzen Familie noch lange in Erinnerung bleiben wird – ohne dass dafür das Sparkonto geplündert werden muss.
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